Noch ist Urlaubszeit und damit Lesezeit. Aber was könnte man lesen?

Kaum zu glauben, aber wahr: Ich habe letztes Jahr einen Urlaub verbracht mit vielen Büchern, aber ohne ein einziges Buch, das mich gefesselt hat.

Ob mir ein Roman gefällt oder nicht, hängt von vielen Kriterien ab, unter anderem auch von meinem momentanen Interesse. Man könnte es auch Laune nennen. Kann sein, ich beginne ein Buch, mag es nicht und lege es weg und ein halbes Jahr später fange ich wieder an und finde es großartig. Deshalb verschenke ich einen Roman auch nicht gleich, wenn ich beim ersten Versuch nicht reinkomme, sondern gebe ihm noch ein paar Chancen.

Letztes Jahr also, im Urlaub, der bei mir immer in erster Linie ein Lese- und Abhäng-Urlaub ist, habe ich Hängematte unter Palmenlocker 10 Bücher angefangen und entweder nicht weiter gelesen oder sie nur wenig begeistert zu Ende gebracht.

Ich hätte es natürlich halten können wie einst Oscar Wilde, der einmal sagte: „Ich reise nie ohne mein Tagebuch. Man sollte im Zug immer etwas Sensationelles zu lesen haben.“  Aber ob das in meinem Fall wirklich sensationell ausgefallen wäre, bezweifle ich sehr!

Und so gerne ich kreativ schreibe: hin und wieder brauche ich einen richtigen Urlaub.

Dieses Jahr hatte ich mehr Glück mit meiner Bücherwahl und ich habe wieder einmal diese Magie des Eintauchens und sich Wegtragenlassens in vollen Zügen genossen.

Ein Buch, das einen wirklich fesselt, ist ein Wunder!

Und damit es Ihnen nicht ergeht wie mir letztes Jahr, habe ich den Buchtipps auf unserer Seite zwei absolut traumhafte Bücher hinzugefügt und obwohl ja jeder einen anderen Geschmack hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie diese Bücher nicht mit der gleichen Gebanntheit lesen wie ich.

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Schreiben Autoren am besten mit der Hand oder mit der Tastatur?

Eine Frage, die uns in den Kreativ-Schreiben-Kursen, insbesondere in den Kursen zum Schreibhandwerk, oft gestellt wird.

Gibt es eine richtige Antwort dazu oder macht das jeder Autor wie es ihm gefällt?

 

Für mich ist es immer dasselbe Procedere: Die erste Fassung schreibe ich mit dem Stift auf Papier. Dabei ist wichtig, dass der Stift gut läuft und schnell Tinte abgibt und dass das Papier glatt ist. Die Gedanken sind ja immer rasend schnell und man kommt sowieso schon nicht hinterher mit dem Schreiben. Wenn dann das Papier oder der Stift noch zusätzlich bremst, kann es sein, dass die Kreativität versiegt.

Also mein Tipp: unbedingt darauf achten, dass der Schreibfluss beim kreativen Schreiben so wenig gebremst wird wie möglich.

(Allerdings kenne ich auch Autoren, die einen gewissen Widerstand sogar als angenehm empfinden. Was sagt uns das? Jeder muss für sich selbst herausfinden, wie der Schreibfluss am besten aufrecht erhalten wird.)

Laptop und HändeIm zweiten Schritt übertrage ich den Text in den Computer, wenn möglich, ohne ihn zu überarbeiten.
Dann drucke ich ihn aus und erst, wenn ich ihn ausgedruckt vor mir liegen habe, beginne ich mit dem Überarbeiten.
Warum erst dann? Weil ich auf diese Weise einen besseren Überblick habe, denn mein Handgeschriebenes ist oft schwer zu entziffern, vieles ist durchgestrichen. Insgesamt sieht es so chaotisch aus, dass es mir schwerfällt, es sinnvoll zu überarbeiten.

 

Aber es geht ja nicht um mich, sondern darum, was ist ganz allgemein das Förderlichste für die Kreativität bzw. kreativ Schreibende?

Kürzlich erst bewiesen Studien von Neurowissenschaftlerinnen, dass beim Schreiben von Hand mehr neuronale Verknüpfungen gebildet werden, als beim Schreiben mit der Tastatur.

Daher mein Tipp: Wenn es um das Erfinden, das Neuformulieren, den berühmten Flow geht, ist es wohl am besten, man schreibt mit der Hand.

Aber letztlich ist es wie immer bei der Kreativität: sie ist sehr individuell und man sollte es genauso machen, wie es sich gut anfühlt.

 

Falls Sie mehr zum Thema erfahren wollen und wissen möchten, wie es die Großen ihres Fachs, berühmte Schriftsteller und Schriftstellerinnen machten und machen, dann schauen Sie doch einmal auf dieser Seite vorbei >>

Und zuletzt noch mein ganz persönlicher Tipp: Schreiben Sie mit dem Füller. Am besten mit einem Kolbenfüller, der braucht kein unnötiges Plastik und alleine das Befüllen mit Tinte bringt einen schon in die richtige Stimmung (mich zumindest). Aber achten Sie beim Kauf auf eine Spitze, die gut läuft. Also: Kolbenfüller mit weicher Spitze und das Buch ist schon halb geschrieben!

Die erste Freiburger Buchmesse – Resumee: großartig!

 

Die FreiBuch: erste Freiburger Buchmesse, ein voller Erfolg!

 

Ich am Stand it Flyern für das Institut für Kreatives Schreiben

Ich, hoch zufrieden und dankbar für die vielen wunderbaren Besucher!

Ja, ich fand die Idee toll,

Telefonzelle vor der Buchmesse

Draußen, vor der Buchmesse

als man vor einigen Monaten an an mich
herantrat und fragte, ob ich unser Institut mit einem Stand auf der allerersten Buchmesse in Freiburg vertreten wollte.

Als der Zeitpunkt aber näher rückte, hatte ich offen gestanden nicht so richtig viel Lust dazu.

Flyer verteilen und warten, bis auf einer wahrscheinlich nur dünn besuchten Messe irgendwer sich zu mir verirrt – viel Aufwand für wenig Erfolg.

 

 

Aber weit gefehlt! Es war die ganzen drei Tage (3. – 5. Mai 24) rappelvoll, halb Freiburg schien auf den Beinen zu sein, um sich dieses neue Kultur-Wunder nicht entgehen zu lassen.

 

Foto vor dem Plakat der Buchmesse mit Autorin Elvira Nüchtern und Sibylle Zimmermann

Draußen vor dem Tor der FreiBuch

Was für mich einfach umwerfend war:

Autor mit seinem Buch

Überall tauchten ehemalige Kursteilnehmer auf, stolz ihre Werke präsentierend.

Es war wie ein großes Klassentreffen. Die Messe war voll mit ehemaligen Kursteilnehmenden und mittlerweile veröffentlichten Autoren und Autorinnen, die unbedingt mal vorbeischauen und mir von ihrem Erfolg berichten wollten.

 

Man kann sich gar nicht vorstellen, wie wunderbar das für mich war.

Ich war teils wirklich zu Tränen gerührt und wir haben natürlich jede Menge an Fotos mit diesen wunderbaren Altbekannten und Neu-Autor:innen gemacht.

 

 

Autoren präsentieren stolz ihre Bücher

Anna Carlé und Peter Klisa an meinem Stand: sie waren beide bei mir im Kurs und präsentieren stolz ihre Bücher. Die sind so frisch, dass sie noch ganz warm sind!

2 Autorinnen hinter ihrem Stand mit Büchern

Direkt neben meinem Stand: eine Autorengruppe (die Schreibwilden) die sich aus einem meiner Kurse entwickelt hat und bis heute gemeinsam schreibt und veröffentlicht. Wie schön!

zwei Autoren beim Signieren

Und natürlich eine große Freude: das Signieren der eigenen Bücher!

 

 

Dazu kamen die wertvollen Gespräche mit Autorenkollegen, Verlegern und anderen Schreibpädagoginnen.

Autorin mit Buch

Elvira Nüchtern, Autorin, auch eine ehemalige Kursteilnehmerin, die stolz einen eigenen Stand auf der Buchmesse hatte und ihren neuesten Krimi präsentiert hat.

Die Organisatoren des Ganzen haben einen wirklich unglaublichen Job gemacht, alles ehrenamtlich, alles großartig: die Location, die Stände, das Workshopprogramm, die Lesungen, Musikdarbietungen und vieles mehr, die FreiBuch war mein absolutes Highlight dieses Jahres.

Allen Organisatoren (Arno Bicker und die Kreativpioniere Freiburg e.V. )

also an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön, ich bin immer noch wirklich schockbegeistert!

Autorin vor der Bühne

Geschätzte Autoren-Kolleginnen: Renate Klöppel

 

Anne Grießer Autorin

und Anne Grießer

Kind mit Pegasus aus Glas

Genau das richtige Pferd am richtigen Platz

3 Poetry Slammer auf rotem Sofa

Autorenkollegen aus dem Poetry Slam

Schreiben als Hobby?

Es ist ganz normal, in einem Chor mitzusingen, einen Kurs in Aquarellmalen zu besuchen oder gemeinsam mit Freunden zum Line-Dancing zu gehen, ohne dass man in dem jeweiligen Bereich Profi werden will.
Wohingegen sich das kreative Schreiben in den Köpfen vieler immer noch an einem Ort befindet, von dem aus vermeintlich nur eine einzige Straße führt, nämlich die Straße zur Buchveröffentlichung.

 

Frau sitzt im Gras und schreibt

Aber was, wenn man es einfach nur als Hobby macht? So wie die anderen Künste auch? Bringt das was?, wird sich der ein oder die andere vielleicht fragen.

Ja, was „bringt“ ein Hobby eigentlich? Also eine Tätigkeit, die man nur zum Spaß ausübt und nicht, um damit Geld bzw. den Lebensunterhalt zu verdienen?

Nun, bei genauerer Betrachtung kommt da ganz schön viel zusammen!

 

 

Was uns ein Hobby Wunderbares schenken kann:

  • Spaß, Lebensfreude: etwas, worauf man sich freuen kann
  • Entschleunigung, Achtsamkeit: wahrnehmen statt sich zu betäuben
  • Entspannung: der Adrenalinspiegel sinkt
  • Selbstwirksamkeit: man kriegt etwas hin, sieht ein Resultat
  • Flow, Selbstvergessenheit: man taucht ganz ein und geht in der Tätigkeit auf
  • Therapie: Sich etwas von der Seele schreiben, Stärkung des eigenen Selbst
  • Auszeit: Ablenkung vom Alltag und den Sorgen
  • Begabung: Eine Seite ausleben, die sonst keinen Raum bekommt
  • Selbstwertgefühl: wird gesteigert, wenn etwas gelingt

Einem Hobby nachzugehen, bedeutet, sich eine wohnliche Nische zu bauen, in der man sich selbst willkommen heißt.

Egal ob kreatives Schreiben, Malen, Singen oder Tanzen, ich wünsche wirklich jedem ein Hobby!

P.S.: Unsere Abendkurse eignen sich perfekt für Hobby-Schreiberlinge!

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Vieles ist abgesagt, Lesen nicht!

Seit vielen Jahren mache ich im Sommer einen unbedingt nötigen Schreib-Urlaub auf meiner griechischen Lieblingsinsel … dieses Jahr nicht, aufgrund von Corona ist mir das momentan zu gefährlich. Meine Nachbarn gehen alljährlich nach Spanien … dieses Jahr nicht.

Und so geht es vielen von uns.

Ein großer, großer Trost: Lesen kann man auch daheim. Vielleicht sogar noch ungestörter und entschleunigter als im Urlaub, wo man zwischendurch immer wieder schwimmen oder Ausflüge in das nächste Dorf machen muss.

Und draußen in der Natur sein kann man auch hier bei uns. Gehen Sie einfach ein bisschen raus aus der Stadt, suchen SieHängematte unter Palmen sich zwei Bäume und befestigen Sie Ihre Hängematte daran.

Das ist Urlaub!

Die Palmen denken Sie sich einfach dazu.

Und wie es sich gehört, sollte ein gutes Buch nicht fehlen. Ich habe für Sie ein paar Bücher ausgesucht, die mir ganz besonders gut gefallen haben, nur so als Anregung.

Hier geht es zu den Lesetipps >>

Entspannen Sie sich, öffnen Sie das Buch und leben Sie ein neues Leben, denn: wer liest, lebt öfter!

 

Bücher lokal kaufen

Frau mit Buch und Tasse Kaffee vor dem Kamin

 

Es heißt ja, dass das Buch des Deutschen liebstes Geschenk ist. Und da wir schon wieder ganz kurz vor Weihnachten stehen, möchte ich hier ein paar Gründe anführen, warum es eine gute Idee sein kann, dieses Geschenk in der Buchhandlung vor Ort zu kaufen, anstatt online.

 

Hier 10 Gründe für den Kauf in der Buchhandlung Ihrer Wahl:

  1. Weil die Atmosphäre in einer Buchhandlung von nichts übertroffen wird. Naja zugegeben von einer Bibliothek, aber sonst von nichts!
  2. Ein Fest für die Sinne: Sie können vor Ort den Geruch eines Buches tief in sich aufsaugen, Ihre Hand über das Cover und die Seiten gleiten lassen und dem leisen Rascheln beim Umblättern lauschen.
  3. Sie dürfen dort auch mitten ins Buch schauen und nicht nur den Anfang lesen. (Es soll ja Spezialisten geben, die lesen als Erstes, wie es ausgeht …)
  4. Auch wenn es vor Weihnachten meist ziemlich voll ist: In welchem online-Handel würden Sie auf Ihr: „Ich suche ein Buch für die Kinder meiner Freundin, wenn es nach ihren Eltern geht, soll es pädagogisch wertvoll sein, wenn es nach mir geht, soll es haarsträubend sein und wenn es nach den Kindern geht, sollen Hasen drin vorkommen“, eine sinnvolle Empfehlung erhalten. Denn das Wunderbare an Buchhändlern ist: Sie lesen gerne und kennen sich deshalb wirklich gut aus!
  5. Sie können sich, erschöpft von den Weihnachtseinkäufen, auf einen der Sessel fallen lassen, sich ausruhen und in mehreren Büchern gleichzeitig schmökern.
  6. Sie lernen Gleichgesinnte kennen, deren Beine von den Weihnachtseinkäufen auch schmerzen und die auch gerne lesen.
  7. Sie veranlassen nicht die Abholzung eines ganzen Baumes (oder Astes) für die Verpackung Ihres Paketes.
  8. Sie werden sich eines Tages, wenn die Innenstadt Ihrer Stadt total verödet ist und der Einzelhandel tot, sagen können: „An mir lags nicht.“
  9. AutorInnen können so ganz nebenbei erwähnen, woran sie gerade schreiben und die Buchhändlerin fragen, welchen Verlag sie denn empfehlen würde. Denn Buchhändler sind diejenigen, die wissen, was Verlage in nächster Zeit planen.
  10. Und nicht zuletzt: Sie können real entdecken, dass der Buchhändler schöne Hände/die Buchhändlerin schöne Augen (oder umgekehrt) hat.

Aber egal, wo Sie Ihr Buch kaufen: Ich wünsche Ihnen über die Feiertage frohes Schmökern!

Wir machen Umsatz!

 

Sympathische Zahlen über den Buchmarkt.

Alljährlich erhalten wir vom MVB ein schönes Poster mit Infografik über den Buchmarkt und alljährlich staune ich. Über all die sympathischen Zahlen.

Zum Beispiel, dass 2017 für sagenhafte 9,13 Milliarden Euro Bücher gekauft wurden.

Buchhandlung in LissabonEin Vergleich mit den anderen Branchen: Die Filmwirtschaft hat 2,88 Mrd. und die Musikindustrie hat 1,59 Mrd. Umsatz gemacht.

Ich finde, da fühlt man sich als Autorin gleich irgendwie besser. Man ist, unabhängig vom eigenen Jahresumsatz, Teil eines großen Ganzen. Eines ziemlich großen Ganzen. Und wie verteilt sich dieser Umsatz? Immerhin entfallen 31,9 % auf Belletristik.

„Wir“ machen also etwa 2,9 Mrd. Umsatz!

Interessant ist die Entwicklung von E-Book-Käufen. Hatte man noch vor ein paar Jahren das gedruckte Buch den Jordan hinunter verschwinden sehen, hat man mittlerweile eine etwas gelassenere Einstellung dazu. Zwischen 2013 bis 2017 hat sich der Umsatzanteil von 3,9 auf gerade mal 4,6 Prozent erhöht. Ich schätze, die anderen Leser machen es wie ich, nämlich im Urlaub E-Book, ansonsten das gute alte Papier.

 

Auch die Neuerscheinungen jedes Jahr geben immer wieder Anlass zum Staunen:

72.499 Bücher sind 2017 neu erschienen!

Ein Bücherstapel, der bis zum Himmel führt

Das erschreckt natürlich insbesondere Erstautoren. Sie fragen sich, wie sie bei einer solchen Masse ihr Buch jemals verkaufen sollen.

Der Stapel aller Bücher würde eine Höhe von 2.175 Metern haben.

Aber auch da gibt es einen Trost: Im Bereich Belletristik sind es nur 14.273 Bücher, die neu erschienen sind.

 

Und sonst so? Überraschend, dass fast drei Mal so viele Lizenzen für deutsche Bücher nach China vergeben werden wie nach Spanien. Liebe Spanier: und das nach all unseren Besuchen an euren Stränden! (Oder sollte euer Desinteresse gerade daran liegen?)

 

Und zum Ende noch etwas zu Herzen Gehendes:

49,6 % der Deutschen finden, dass ein Buch eine perfekte Liebeserklärung ist.

Buch mit Seiten, die zum Herz geformt sind

Recht haben sie!

Mich würde ja mal ernsthaft interessieren, was die anderen 50,4 % denn für die perfekte Liebeserklärung halten.

Ob sie wirklich sicher sind, dass ihre Wahl so spannend, individuell, Fantasie anregend, in andere Welten entführend, nachdenklich machend, berührend ist wie ein Buch?

 

Aber vielleicht bin ich als Autorin da doch ein bisschen voreingenommen.

Zum Lesen ist es nie zu heiß!

Ja, es ist eigentlich zu heiß, um zu arbeiten.

Daher meine Empfehlung: sich auf eine Liege am See, in eine Hängematte unter Palmen, auf ein Handtuch am Strand oder einfach zuhause aufs Sofa legen und lesen.Hängematte unter Palmen

Kaum eine Tätigkeit ist förderlicher für Körper und Geist als das gute alte Lesen. Philippe Dijan sagte einmal: „Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler“. Das kann man auch übertragen auf: Wenn es mir zu heiß ist … Oder: Wenn ich schwitze … Oder: Wenn ich schlecht geschlafen habe …

Tatsache ist, und das belegen offizielle Studien (Studien, die ich persönlich an mir selbst und hochoffiziell unternommen habe), dass Lesen im Sommer die Körpertemperatur erniedrigt und im Winter erhöht.

Aber auch für angehende AutorInnen, für Schreibblockierte und für Interessierte, die gerne schreiben würden, aber sich nicht trauen, ist Lesen eine wunderbare Anregung. Einfach locker lassen, lesen, sich treiben lassen, eigene Plots ausdenken und wieder verwerfen, spielerisch an die Sache ran gehen. Kreativität funktioniert oft über Entspannung und Ablenkung und was ist eine schönere Ablenkung als ein gutes Buch!

Aus diesem Grunde habe ich eine neue Seite eingeführt. Mit Büchern, die mir gut gefallen, Bücher, die zur Zeit nicht in aller Munde und in allen Schaufenstern sind. Für Leser, die schon durch sind, durch die momentanen Bestseller, und neue Anregungen suchen.

Hier gehts zur neuen Seite mit meinen Lesetipps >>

Strand und Meer

 

Und für alle, die gerade nicht im Urlaub sein können, hier noch ein kleines bisschen Meer, frei Haus sozusagen.

Mein Lastminute-Buch-Tipp für Weihnachten

Vor gefühlten 100 Jahren arbeitete ich in der Zeit zwischen Abitur und Studium in einer Buchhandlung in Freiburg. Dabei lernte ich:

  1. Buchhändler lesen nicht vor Ort, sie verkaufen (das hatte ich mir irgendwie romantischer vorgestellt).
  2. Im Dezember wird im Buchhandel fast so viel verkauft wie das ganze Jahr über!
  3. Es gibt sehr viele Menschen, die für andere ein Buch als Geschenk kaufen möchten, ohne auch nur im Entferntesten zu ahnen, was dem anderen gefällt …

    … und hier kommt mein Tipp ins Spiel, für ein wunderbares Buch, das, so zumindest glaube ich, wirklich jedem gefällt:

    Buchcover von Letters of noteLetters of note. Briefe, die die Welt bedeuten.“, Hrsg. Shaun Usher, Heyne Verlag.

    Eine Sammlung von witzigen, philosophischen, berührenden Briefen von bekannten und unbekannten Persönlichkeiten.

    Ob Virginia Woolfs tieftrauriger Abschiedsbrief an ihren Mann, Gandhis Friedensersuch an Adolf Hitler, der sehr persönliche Antwortbrief von Steve Martin an einen Fan oder die Ermahnung eines kleinen Jungen an den erkrankten Präsident Nixon, er solle sein Gemüse essen – dieses Buch ist ein Wunder!

    Es kostet zwar stolze 34,99, ist aber wirklich jeden Cent wert!

    Also: Sollten Sie morgen noch schnell in die Buchhandlung gehen wollen und die nette, aber ziemlich abgekämpft wirkende Buchhändlerin fragen wollen, ob sie nicht einen Tipp habe … können Sie auch stattdessen dort anrufen, fragen ob das Buch auf Lager ist, und, falls nicht, es noch schnell bestellen. Vielleicht möchten Sie es sich ja auch selbst schenken und sich während der Feiertage von den wunderbaren Briefen verzaubern lassen.

Brauchen Autoren Urlaub?

Diese Frage ging mir durch den Kopf, als ich dieses Jahr wieder einmal auf meiner griechischen Lieblingsinsel Urlaub machte. Nun, die Frage ist dann leicht mit einem „Ja“ zu beantworten, wenn wir noch „nebenher“ einen Brotjob haben, so wie ich die Tätigkeit im Institut.

Aber bezogen auf unsere Tätigkeit als Autoren: Brauchen wir da wirklich Urlaub?

Und wie würde das gehen? Man kann sich sagen, ich nehme kein Manuskript mit, redigiere nichts, kämpfe nicht um Kommas mit dem Lektorat und mit meiner Agentin telefoniere ich auch nicht.

Das hört sich eigentlich ganz wie Urlaub an, oder? Das kann man sich vornehmen.

Dann kommt man an und entspannt. Geht schwimmen im Meer. Geht am Strand entlang, schaut in die Ferne und arbeitet nichts, weil man es sich vorgenommen hat.

Und dann fängt es an mit den Ideen. Die einem plötzlich zufliegen.

Bei mir flog zuhause noch gar nichts. Zu viel Stress, Arbeit, Trubel. Jetzt aber werde ich regelrecht überfallen. Ein neuer Roman, schon vor längerer Zeit einmal angedacht, fängt an sich zu melden. Einzelne Szenen, Dialogfetzen, Konflikte, alles mögliche fliegt mir zu, einfach so.

Aber wohin damit? Wie geht Plotten in einer kleinen Ferienwohnung?

Karteikarten kaufen, Wäscheklammern dazu und ab an die Wäscheleine. Einzelne Szenen, hintereinander an die Wäscheleine geklemmt, leicht auszutauschen.

Und siehe da: man kann auch im Urlaub plotten!

Und was ist mit der Frage, ob Autoren Urlaub brauchen?

Die ist klar beantwortet:

Ja, sie brauchen Urlaub … um zu arbeiten.

In diesem Sinne wünsche ich allen Autoren entspannte Urlaubstage, (fast) ganz ohne Arbeiten!