Sympathische Zahlen über den Buchmarkt.
Alljährlich erhalten wir vom MVB ein schönes Poster mit Infografik über den Buchmarkt und alljährlich staune ich. Über all die sympathischen Zahlen.
Zum Beispiel, dass 2017 für sagenhafte 9,13 Milliarden Euro Bücher gekauft wurden.
Ein Vergleich mit den anderen Branchen: Die Filmwirtschaft hat 2,88 Mrd. und die Musikindustrie hat 1,59 Mrd. Umsatz gemacht.
Ich finde, da fühlt man sich als Autorin gleich irgendwie besser. Man ist, unabhängig vom eigenen Jahresumsatz, Teil eines großen Ganzen. Eines ziemlich großen Ganzen. Und wie verteilt sich dieser Umsatz? Immerhin entfallen 31,9 % auf Belletristik.
„Wir“ machen also etwa 2,9 Mrd. Umsatz!
Interessant ist die Entwicklung von E-Book-Käufen. Hatte man noch vor ein paar Jahren das gedruckte Buch den Jordan hinunter verschwinden sehen, hat man mittlerweile eine etwas gelassenere Einstellung dazu. Zwischen 2013 bis 2017 hat sich der Umsatzanteil von 3,9 auf gerade mal 4,6 Prozent erhöht. Ich schätze, die anderen Leser machen es wie ich, nämlich im Urlaub E-Book, ansonsten das gute alte Papier.
Auch die Neuerscheinungen jedes Jahr geben immer wieder Anlass zum Staunen:
72.499 Bücher sind 2017 neu erschienen!
Das erschreckt natürlich insbesondere Erstautoren. Sie fragen sich, wie sie bei einer solchen Masse ihr Buch jemals verkaufen sollen.
Der Stapel aller Bücher würde eine Höhe von 2.175 Metern haben.
Aber auch da gibt es einen Trost: Im Bereich Belletristik sind es nur 14.273 Bücher, die neu erschienen sind.
Und sonst so? Überraschend, dass fast drei Mal so viele Lizenzen für deutsche Bücher nach China vergeben werden wie nach Spanien. Liebe Spanier: und das nach all unseren Besuchen an euren Stränden! (Oder sollte euer Desinteresse gerade daran liegen?)
Und zum Ende noch etwas zu Herzen Gehendes:
49,6 % der Deutschen finden, dass ein Buch eine perfekte Liebeserklärung ist.
Recht haben sie!
Mich würde ja mal ernsthaft interessieren, was die anderen 50,4 % denn für die perfekte Liebeserklärung halten.
Ob sie wirklich sicher sind, dass ihre Wahl so spannend, individuell, Fantasie anregend, in andere Welten entführend, nachdenklich machend, berührend ist wie ein Buch?
Aber vielleicht bin ich als Autorin da doch ein bisschen voreingenommen.