Absagen: Scheitern als Autor /Autorin

Absagen: Scheitern als Autor /Autorin

Vom Scheitern und vom Wiederaufstehen berühmter Autor:innen

 

Die gute Nachricht zuerst:

Als Künstler gehört Scheitern quasi zum guten Ton!

Wer, wenn nicht Künstler, sollten vom Scheitern berichten! Denn in kaum einem Bereich ist es so schwierig, Erfolg zu haben. Um so mehr sollte man sich als angehende Autorin / angehender Autor darüber im Klaren sein, dass man bei Erfolglosigkeit in die Fußstapfen der ganz, ganz Großen tritt.

Und dass mit einer Absage, und sei sie noch so schmerzhaft, noch gar nichts entschieden ist.

 

Was ist das eigentlich? Scheitern als Autor, Scheitern als Autorin?

Das ist für jeden etwas anderes. Manche haben extrem hohe Ansprüche und wenn sie mit ihrem ersten Buch keinen Weltbestseller landen, dann macht es ihnen keinen Spaß mehr. Andere freuen sich, wie einst Goethe, wenn sie am Tag nur eine Handbreit an Zeilen zu Papier gebracht haben.

So unterschiedlich können die Definitionen von Scheitern für Autor:innen sein:

  • Eine Kurzgeschichte, die nach einem vielversprechenden Anfang nicht weiterging
  • Ein Roman, der wunderbar lief und plötzlich war der Schreibfluss versiegt
  • Die Bewerbung um einen Literaturpreis oder ein Stipendium, die nicht zu Erfolg führte
  • Eine Kurzgeschichte, die nicht zur Veröffentlichung in einer Anthologie angenommen wurde
  • Ein vom ersten Verlag abgelehntes Roman-Manuskript
  • Ein von zig Verlagen abgelehntes Roman-Manuskript
  • Eine Veröffentlichung in einem kleinen Verlag, die kaum Geld bringt
  • Eine Veröffentlichung in einem großen Verlag, die kaum Geld bringt
  • Einkünfte aus Buchverkäufen, die die Miete nicht zahlen
  • Ein Bestseller, der kein Weltbestseller wird
  • Ein Weltbestseller, der von der Literaturkritik verrissen wird
  • Eine Lesung, bei der die Zuhörenden nicht zuhören

Sie sehen, Scheitern liegt auch im Auge des Betrachters. Es ist für jeden Autoren und jede Autorin etwas anderes. Aber tatsächlich ist, ganz objektiv gesehen, der Markt im Bereich Kunst nicht einfach. Daher kann es ein Trost sein, zu wissen, dass auch unter den ganz Großen fast alle irgendwann gescheitert sind, bevor sie erfolgreich waren.

 

Scheitern & Aufstieg berühmter Autoren und Autorinnen

Unzählige Absagen haben sie nicht demotiviert!

 

Bild des aufsteigeneden Phönix vor blauem Himmel als Symbol des Wiederaufstehens nach dem ScheiternUnd hier 10 wunderbare Beispiele, die zeigen, dass auch die berühmtesten Autor:innen vor ihrem Erfolg erst einmal gescheitert sind.

Sie haben zig Absagen erhalten, wieder und wieder kam ihr Manuskript zurück.

Aber sie haben den Mut nicht verloren und es noch einmal und noch einmal verschickt und irgendwann hat es dann doch geklappt und sie stiegen auf wie einst Phönix aus der Asche!

 

  1. Joanne K. Rowling erhielt für ihren ersten Band mit Harry Potter etwa ein Dutzend Absagen von namhaften Verlagen in Großbritannien. Die Reihe machte sie später zu einer der reichsten Frauen der Welt. Die Potter-Bücher verkauften sich bis 2008 mehr als 400 Millionen Mal weltweit.
  2. Margaret Mitchell, „Vom Winde verweht“: 38 Absagen, 30 Millionen verkaufte Bücher. Der Kinofilm gilt bis heute als einer der kommerziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten.
  3. Richard Adams mit seinem mehr als 15 Millionen Mal verkauften „Unten am Fluss“ erhielt 13 Absagen von Verlagen. Schließlich erschien das Buch bei einem kleinen Verlag.
  4. Robert Schneiders „Schlafes Bruder“: 24 Verlage lehnten den Roman ab. Später Übersetzung in 36 Sprachen und in kürzester Zeit fast eine Million Bücher verkauft.
  5. William Goldings „Herr der Fliegen“ erhielt 20 Absagen. Der Roman war sein erfolgreichster. Er erhielt später den Nobelpreis!
  6. Umberto Eco, „Der Name der Rose“: 36 Absagen, mehr als 8 Millionen verkaufter Exemplare!
  7.  Erich Maria Remarque, „Im Westen nichts Neues“: 120 Absagen; mehr als 20 Millionen weltweit verkauft. Es wurde das erfolgreichste Buch der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
  8. M. Pirsigs, „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“ ist angeblich das am meisten abgelehnte Buch: 121 Absagen, mehr als 5 Millionen verkaufte Bücher.
  9. Petra Hammesfahr bekam vor der Veröffentlichung ihrer ersten Kurzgeschichte 159 Absagen. Sie wurde eine der erfolgreichsten Krimiautorinnen in Deutschland.
  10. Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ wurde von den großen Verlagen in Frankreich abgelehnt, so musste er es zuerst im Eigenverlag veröffentlichen. Dieser umfangreiche Roman in sieben Bänden gilt heute als eines der bedeutendsten erzählenden Werke des 20. Jahrhunderts.

 

Kurz und gut: Falls Sie für Ihr Werk Absagen erhalten, machen sie es wie die Großen: das Manuskript einfach noch einmal und noch einmal und … noch einmal rausschicken!

 

Und hier unsere Tipps gegen den Autoren-Frust

Hohe Ziele sind eine unglaublich starke Motivation. Was für eine schöne Vorstellung: Man schreibt ein Buch, das ein Weltbestseller und in zig Sprachen übersetzt wird und ein paar Millionen einbringt.

 

Autorin, die entspannt in einer Hängematte liegt und schreibt

Wie schön, die Vorstellung im eigenen großen Garten in der Hängematte zu liegen und das zu tun, was einem unglaublich viel Freude bereitet und gleichzeitig für die nächsten Millionen sorgt: schreiben!

Dann, hin und wieder, die inspirierenden Lesereisen, eventuell wird man die ganze Welt bereisen und überall bewundert werden!

 

 

Warum nicht davon träumen!

Wie gesagt: hohe Ziele sind sehr motivierend. Sie bewirken aber leider, dass man in der Zeit, bis man sie erreicht hat, eigentlich immer am Scheitern ist.

 

Daher unsere Empfehlung:

Tipps fürs kreative Schreiben

  • Suchen Sie sich Ihr ganz persönliches Ziel aus, eines, das Sie maximal motiviert. Es darf ruhig fast unerreichbar sein, denn wie einst Hermann Hesse erkannte: „Man muß das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“.
  • Unterteilen Sie es in 3 größere Zwischenziele.
  • Unterteilen Sie jedes der Zwischenziele in 5 kleinere Zwischenziele
  • Behalten Sie das große Ziel im Hinterkopf und streben Sie Schritt für Schritt jedes der kleinen Zwischenziele an.

 

 

Sobald Sie eines der kleineren Zwischenziele erreicht haben: feiern, feiern, feiern!

Bild von Leuten am Strand die Ihre Erfolge als Autoren feiern

 

Bilder: v.o.n.u.: 123rf/gladkov, billionphotos-1865750